Dienstag,16.Juli 2024
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Gold: US-Banken rücken noch stärker auf die Verkaufsseite

Der Goldpreis konsolidiert. Dabei sind die an der COMEX mit Gold-Futures handelnden Banken Anfang Juni noch stärker auf die Verkaufsseite gerückt.

Goldpreis und Gold-Futures

Vor ziemlich genau einem Monat veröffentlichten wir einen Artikel mit der Überschrift: Goldpreis in Gefahr? US-Banken gehen jetzt massiv „short“! Das war am 13. Mai 2024. In den Wochen zuvor eilte der Goldpreis von Rekordhoch zu Rekordhoch. Dann plötzlich wetteten die an der US-Warenterminbörse COMEX mit Gold-Futures handelnden US-Banken massiv auf einen fallenden Goldpreis. Denn deren Netto-Short-Position stieg gegenüber Vormonat um 147 Prozent. Das ging aus dem damaligen Bank Participation Report der US-Börsenaufsicht CFTC hervor.

Gold, Goldpreis, Banken (Bild: Goldreporter)
Die US-Banken hatten im vergangenen Monat wieder große Verkaufspositionen in Form von Gold-Futures aufgebaut. Am Freitag konnten wohl einige vom Goldpreis-Rückgang profitieren. Zuletzt reduzierten die Institute aber vor allem Long-Positionen (Bild: Goldreporter)

Goldpreis-Einbruch

Nun haben wir in den vergangenen Wochen immer wieder spontane Abverkäufe im amerikanischen Gold-Futures-Handel erlebt, oft außerhalb der chinesischen Handelszeiten. Zuletzt rasselte der Goldpreis am vergangenen Freitag nach unten. Die Begleitumstände haben wir in unserer Samstagsstory ausführlich dargelegt: Goldpreis-Einbruch: Short-Seller nutzen ihre Chance

Banken im Goldhandel

Der aktuelle Report zur Bankenbeteiligung am amerikanischen Gold-Futures-Handel zeigt nun einen weiteren Anstieg der Netto-Verkäufe durch die US-Banken per 4. Juni 2024.

Denn zu diesem Zeitpunkt waren die US-Banken (5 Institute) bei Gold mit 94.466 Kontrakten netto-short (umgerechnet 293 Tonnen). Das entspricht einer Steigerung um 20 Prozent gegenüber Vormonat auf den höchsten Stand seit Mai 2020.

Gold, Goldpreis, Gold-Futures, Banken, COMEX
Goldpreis und Gold-Position der Banken: Zurück zu einem Muster, dass mit der Corona-Krise im Jahr 2020 unterbrochen wurde. Vor allem die US-Banken haben nun erhebliche Verkaufspositionen bei Gold aufgebaut (Quelle: CFTC; Grafik/Berechnung: Goldreporter)

Gewinnmitnahmen?

Allerdings ergibt sich die aktuelle Zunahme der Netto-Verkäufe vor allem durch eine Abnahme der Terminkäufe. Denn die reinen Long-Positionen verminderte sich um 62 Prozent auf nur noch 13.892 Kontrakte. Und gleichzeitig nahmen im Vormonatsvergleich auch die Short-Positionen um 6 Prozent ab auf 108.358 Kontrakte.

Das heißt, es wurden vor allem Long-Positionen eingedeckt – man könnte das auch als Gewinnmitnahmen bezeichnen. Im Vormonat hatte dies noch anders ausgesehen. Denn da stiegen die reinen Short-Positionen um 67 Prozent.

Währenddessen nahm die Netto-Short-Position aller Banken (US-Banken und Nicht-US-Banken; insgesamt 24) Anfang Juni um 16 Prozent auf 166.903 Kontrakte.

Einordnung

Allerdings gibt es mit dieser Entwicklung eine noch stärkere Konzentration der Banken auf der Short-Seite. Denn mit die genannte Netto-Short-Position entsprach 44,5 Prozent des Open Interest, also der Summe aller offenen Gold-Kontrakte. Anders ausgedrückt: Bei fast der die Hälfte aller an der COMEX gehandelten Gold-Futures stehen Banken auf der Short-Seite. Und das bedeutet für diese Geldhäuser auch ein höheres finanzielles Risiko, sollte der Goldpreis weiter stark steigen. Auch wenn Risikopositionen im Bankensektor in der Regel mit anderen Instrumenten abgesichert werden, besteht in dieser Branche durchaus ein gesteigertes Interesse an einem Goldpreis-Rücksetzer.

Gold, Short, Banken
Der Anteil der Short-Positionen der Banken am Open Interest ist plötzlich stark angestiegen. Das verdeutlicht eine stärkere Konzentration des amerikanischen Gold-Futures zu Gunsten von Verkaufsinteressen der Banken (Quelle: CFTC; Grafik: Goldreporter)

Banken, Goldmarkt und Goldpreis

Aus den Veränderungen der Banken-Positionen lassen sich keine unmittelbaren Schlüsse über Ursache und Wirkung auf den Goldpreis ableiten. Nur so viel: Die Banken agieren als Market Maker, handeln Gold aber auch auf eigene Rechnung. In der Vergangenheit bauten die Banken bei steigendem Goldpreis regelmäßig parallel zu den Long-Positionen der Spekulanten ihre Netto-Short-Position auf, während sie bei fallenden Kursen Terminverkäufe glattstellten. Mit dem (oft profitablen) Glattstellen ihrer Short-Positionen reduzieren die Banken auch finanzielle Risiken im Zusammenhang mit einem stark steigenden Goldpreis.

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11 Kommentare

  1. Super, dann rücken die also das Gelbe raus.
    Ob freiwillig oder gezwungen ist unwichtig, Hauptsache sie liefern. Zu uns, nach China, Asien und zu maruti.
    Nach dess Ansicht können die das Zeug auch verschenken, er wird es abholen und auf das Boot verladen.Richtung Übersee, aber in die andere Richtung, denn dort spielt nun die Musik.

  2. Die können mir mal gewaltig den Poscher knutschen!
    Heute geht’s erstmal wieder rauf – aber was solls???
    Die AU-Silberrücken unter uns kennen diese Situation seit Urzeiten! Wie immer gilt frei nach Helmut Schmidt: Nerven wie Drahtseile & viele Zigaretten! Und pro Jahr mind. 8 – 10 % plus – egal, was die Spacken da manipulieren…
    Im August bin ich wieder auf Einkaufstour (gell, Schreinermeister… ? ) :-)))) Wenn Da ein kleiner Südkurs herrscht, wäre ich nicht böse…
    Ansonsten: Kaisertorte & großer Brauner (da, wo die 911er vor der Tür stehen) Bin ich wenigstens mit SLK dabei… :-(((
    Felix Austria!
    Der Dokta

    • @GoldenEye
      Zur Zeit steht Gold bri 2.300 Dollar. Das wird von vielen als Kaufzone angesehen. Leider nur in Dollars.
      Der Euro steht bedingt durch die Wahlen schlechter da.
      Trotzalledem, überlegenswert ist ein Kauf zur Zeit schon.
      Einen neuen Krügerrand bekommt man um 2.200 Euro
      in Österreich. Da dort die Anonymität höher ist, kann man bei mehreren Händlern einiges gegen bar tauschen.
      Achtung aber an der Grenze, es wird wieder kontrolliert.
      Vielleicht doch einige Bargeldscheine zum Vorzeigen und etwas gekauften Schmuck sowie Hotel und Restaurant Quittungen dabei haben.
      Im Winter hatte mal ein Bekannter seine Münzen in der Hochzeitstorte…

      • @Maruti
        Ihr Hinweis zu den geschätzten deutschen Beamten (Zoll etc.) ist natürlich sehr sehr richtig.
        Aber warum um Gottes Willen sollte man Metall zurück nach Debilistan bringen, wenn man den Papiermüll schon mal exportiert hatte ?
        Raus und weg !
        Das wird in Merzkel-Land nix mehr.
        Sehen Sie sich mal das Wahlergebnis an: da die SPD inzwischen zu einer sterbenden Splitterpartei für Wokies abgestürzt ist, reicht es ja nicht mal mehr für eine GroKo.

        Was soll das demnächst werden ?
        Schwarz/Gelb/Rot ?
        Schwarz/ Grün/Gelb ?
        Und wenn die Ampel noch 3 Monate macht, sind die Gelben auch auf ewig im der Versenkung.
        Das wird noch sehr sehr seltsam.

    • @Goldeneye
      Ich bin auch (ausnahmsweise) mal mutig und warte noch , in der Hoffnung auf weitere Verzweiflungstaten des Kartells bis zur Trumpwahl.
      Als alter „Silberrücken“ , der schon 2 oder 3 Unzen hat, kann man sich das ja auch leisten.
      Als Neuling wäre das natürlich anders.
      Vielleicht liege ich ja auch falsch. Daß Macron sofort Neuwahlen (mit allen denkbaren Folgen bis hin zur Ukraine) durchzieht, hätte ich nicht gedacht. Die Verzweiflung muß extrem sein. Da WILL wohl einer seinen Job und die Verantwortung loswerden, bevor……

      Zauner: also wenn ich mir die Klimakrise mit ihren Hitze- und Dürrewellen hier so ansehe, dann sollten wir von SLK und Moped wohl auf schwimmfähig/geländegängig umsatteln.
      Das wäre doch mal ne Show: wasserseitig zum Zauner.

      • @ Meister Eder
        In Frankreich wird der Präsident direkt vom Volk gewählt und nicht wie bei uns von der Bundesversammlung. Die letzte Wahl war 2022. Von dieser Seite droht also keine Gefahr für sein Amt. Interessant wird aus meiner Sicht, was für Befugnisse der Präsident im Kriegsfall hat bzw. was der Nationalversammlung noch zugestanden wird. 2027 wird also wieder gewählt und vielleicht läuft es ja wie in der Ukraine. Ist die Amtszeit von dem Komiker nicht am 20. Mai abgelaufen? Hätte nicht schon lange neu gewählt werden müssen?

        • @Familienvater
          Alles richtig. Macron ist qua Amt auch mit sehr viel Macht ausgestattet.
          Aber eine voll gegen ihn arbeitende Nationalversammlung dürfte kein Spaß werden.
          So beliebt wie er ist, ist er 2027 garantiert weg.
          Vielleicht will er ja aus persönlichen/gesundheitlichen Gründen irgendwann früher…..
          Falls Soros/WEF ihn lassen.

          Ukraine: sehen wir es sachlich: ob und wie lange Selensky in der Ukraine im Präsidentenpalast sitz wird in Langley bei der CIA entschieden und nicht in der Ukraine.
          Die Jungs um Victoria Nuland („it cost us 5 Billion to get our boys in“: Originalzitat) haben ihn ja auch installiert.

          Wie Armstrong so schön sagte/schrieb: 2024 wird noch heftig.
          Jetzt gucken wir erst mal, welche schönen Spielzeuge die Russen an Kuba, Venezuela, Iran etc. liefern.
          Ich sehe die echte Gefahr, daß sogar mir im weiteren Jahresverlauf mein schwarzer Humor noch ausgehen könnte.

  3. @MeisterEder
    Gute Idee – an der Traunbrücke gibts sogar eine Anlegestelle. Da ist auch schon die Zauner-Terrasse… Und ca. 200 m entfernt das Stamm-Café! Wir haben die Wahl… :-)))
    @Maruti
    Solange ich die EUR 10.000,– p. P. (bar & AU) nach aktuellen Zollgrenzen nicht überschreite, ist alles paletti! Falls doch: Oma mitnehmen (= 20.000,–)! Zudem habe ich noch ein 2. Depot in A – dann lieber dort lassen, falls es mehr wird… Und zudem: an MEINEM Grenzübergang gibt es nur Wiese & Gemsen… :-) Noch nie einen „Major Kottan“ da gesehen – „Inspektor gibt’s koan“… Sportlich wäre es nur in CH – da hätte ich bei Kontrolle nach D auch die Hosen voll da nicht EU! Oder auch: dort einlagern! Im Sommer scheint Sonne, im Winter da schneits, in der ……., in d …… !
    Für Gemsen muß man bremsen!
    Der Dokta

  4. @Schreinermeister
    Nachtrag: war schon immer mein Traum – im Ludwig-Kostüm auf’m Plastik-Schwan im Morgennebel da anlegen! Natürlich mit Wagner-Musik: „…ein Schwert verhieß mir der Vater…“
    Habe nur den Verdacht, dass ich dann ganz flott zusammen mit meinem Hausarzt im Hallstätter See lande… :-((( Bin aber dann voll im Trend, wo überall der Wahnsinn Methode hat!
    Patrona Bavariae!
    Dokta

    • @Goldeneye
      Naja, in einem Land, in dem man sein Geschlecht einfach so einmal im Jahr ohne Begründung wechseln kann, wäre der Kini heute eher ein komplett langweiliger Normalo.
      Seine Gesamtverschuldung lag damals bei 4 Jahreseinkommen.
      Wenn ich mir die heutigen Verschuldungen ansehe……
      Und für die Baukosten der ganzen Schlösser können die in Stuttgart nicht mal 6 Monate an einem sinnlosen Loch buddeln.
      Wenn schon, denn schon: ich würde ganz Understatement den Walkürenritt als Begleitmusik wählen.

      So jetzt ausnahmsweise ernsthaft: habe so das Bauchgefühl, daß das System in Verzweiflung uns gerade einen SummerSale vorbereitet.
      Frage: Kriegskasse langsam in Hardware drehen ?

  5. @MeisterEder
    JA, auf jeden Fall! In ca. 6 Wochen schlage ich eh nochmal zu in der Schallmoser… :-) Oder nochmal bei großen Versicherern zusätzlich investieren (so wie Warren, das Orakel von Omaha das jetzt macht!?). Der saß / sitzt ja auch noch auf Unmengen von cash! Die Elementar-Deckung wird uns noch einiges in die Kassen spülen (das Geschäft mit der Not). Ich weiß, wovon ich rede, da Versicherungsfuzzi!
    Ich bin jetzt selbst auch bald 60. Noch einige Zahlungen vor der Rente zu erwarten; dann nix mehr neu anlegen und cash halten wg. ev. neuem Auto und div. Reisen inkl. Lebensgenuß! Bei AU geht’s allerdings weiter voran – nachunzen! Ich hab zusätzl. eine beispiellos geniale „Uralt-BAV“, die meine gesetzl. Versorgung übersteigt. Hab ich alles schriftlich; unwiderruflich! Also eher „gut versorgter Rentner“… :-) Also, Schreiner: let’s go ahead and make our day! :-)))
    Alles beantwortet?
    Anm.: „Walkürenritt“ wäre zu laut am frühen Morgen – Anwohnerbeschwerden zu erwarten und dann steht wohl doch der OTL Eisner vor mir – oder die Bibi Fellner…? „Tatort“ läßt grüßen…
    Dokta

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