Samstag,27.Juli 2024
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Goldpreis: Hochspannung vor neuen Inflationsdaten

Nach einer satten Verlustwoche unternimmt der Goldpreis Erholungsversuche. In dieser Woche stehen wichtige Inflationsdaten an.

Goldpreis

Der Goldpreis erholte sich zu Wochenbeginn nur leicht von den Verlusten der Vorwoche. Allerdings kam der Kurs nach dem positiven Auftakt am Dienstag wieder leicht zurück. Denn um 9:15 Uhr kostete die Feinunze Gold am Spotmarkt 2.343 US-Dollar. Das entsprach 2.155 Euro. Damit lagen die Notierungen 0,3 Prozent beziehungsweise 0,4 Prozent unter Vortag. Allerdings gab der Goldpreis gegenüber Vorwoche 3,9 Prozent oder 3,2 Prozent (in Euro) ab.

Gold, Goldbarren, Goldpreis (Bild: Goldreporter)
Wie reagiert der Goldpreis auf neue Inflationsdaten aus Deutschland und den USA. Oder überwiegt weiterhin der chinesische Einfluss? (Bild: Goldreporter)

Einflussfaktoren

Die Goldpreis-Impulse aus dem Osten sind weiterhin geprägt von einer starken physischen Goldnachfrage aus China. Allerdings nutzten amerikanische Short-Seller eine kurzfristige Marktschwäche, um vorübergehend Kasse zu machen.

Die fundamentalen westlichen Einflüsse auf den Goldpreis basieren nach wie vor den Zins-, Inflations-und Konjunktur-Erwartungen, vor allem jene aus den USA. Und hier dominiert weiterhin die Auffassung, dass die EZB im Juni eine erste Zinssenkung vornehmen dürfte und die US-Notenbank womöglich im September folgt. Neue Konjunkturdaten können dieses Markterwartungen kurzfristig verändern. Dabei geben die Anleiherenditen immer wieder Aufschluss über entsprechende Veränderungen.

Anleihe-Renditen

Am Dienstagvormittag rentierten 10-jährige US-Staatsanleihen mit 4,46 Prozent, also etwas höher als in der Vorwoche. Dagegen stiegen die Marktzinsen im Euroraum erneut stärker an. So lag die Rendite deutscher Schuldscheine mit entsprechender Laufzeit bei 2,54 Prozent (Vorwoche: 2,51 Prozent). Und in ähnlichem Maße stiegen auch die Renditen in den anderen Euroländern.

Konjunkturdaten

In den kommenden Tagen wird eine Reihe wichtiger Marktberichte veröffentlicht, die Aufschluss über die Inflations-Entwicklung in den USA und im Euroraum geben werden. Am Mittwoch erfahren wir, wie die deutsche Inflationsrate für den Monat Mai ausfällt. Am Tag darauf erscheint neben der zweiten Schätzung des US-Wirtschaftswachstums im ersten Quartal auch der PCE-Preisindex, an dem sich die Fed in ihren Inflationsbewertungen primär orientiert.

Renditen und Goldpreis

Welchen Einfluss haben die Anleiherenditen auf den Goldpreis? Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann steigt deren Attraktivität unter defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert.

Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme. Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gesucht sind, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken (steigende Anleihekurse).

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19 Kommentare

  1. Satter Verlust ist schön gesagt. Es waren über 100 Dollar innerhalb von Stunden. Da hat jemand eine konzertierte Aktion gestartet und entspechende Software installiert.
    Das ging automatisiert über alle ewestlichen Börsen ohne Rücksicht auf öffnungszeiten, Kartellämter und Börsenaufsicht. Ein derartiger Abverkauf ist bei allen Börsenbetreibern illegal und steht wegen Kursmanipulation unter Strafe.
    Kein Privatanleger darf 1000 Aktien auf einen Schlag verkaufen. Das ist untersagt und wurde mir im Jahr 2010 verboten. Nur Best Price war gestattet, was immer das auch heissen sollte, jedenfalls geschah es in Etappen oder Tranchen.
    ( Ausführende Bank damals :Commerzbank).

    • @Maruti
      seit wann soll ein Verkauf von Aktienpaketen limitiert sein?
      Ich handle seit Jahrzehnten mit Aktien und da gab es noch nie Einschränkungen. Erst letzte Woche verkaufte ich auf einen Schlag 9.000 Stück
      Und natürlich “ Bestens“ , schonmal aus Eigeninteresse.

      • @Fritzthecat
        Das war aber so. Verkauft habe ich schon, aber die Commerzbank durfte die Order nur in Etappen ausführen und dadurch eben nicht alle Aktien zum Zeitpunkt des Börsen-Kurses.
        Übrigens, das merkt einer nicht so schnell, wenn es nicht ausdrücklich gesagt wird.
        Jedenfalls wäre es mir nicht aufgefallen.
        Denn das Geld war ohnehin später erst auf dem Konto.

  2. Hochspannung vor Inflationsdaten? Ich habe Hochspannung vor dem diesjähr. BRICS+ Gipfel im russischem Kasan im Herbst!!!!!!!

    Warum?

    Das schreibt gerade die Berliner Zeitung:

    “ Das digitale Zahlungssystem The Unit wird von dem Brics-Plus-Business-Council vorangetrieben. Es ist durchaus möglich, dass es schon im kommenden Jahr einsatzbereit ist. Das Unit-Projekt steht unter der Schirmherrschaft von Irias, einer internationalen zwischenstaatlichen Organisation, die 1976 gemäß der UN-Satzung gegründet wurde. Die Leitung obliegt dem russischen Finanzexperten Alexey Subbotin, Gründer von Arkhangelsk Capital Management. Die Unit-Token sollen zu 40 Prozent aus Gold und lokalen Währungen bestehen. Angestrebt wird, dass das System für die Zahlungsabwicklung der Brics-Plus-Staaten, für die Mitglieder der Eurasischen Wirtschaftsunion und als Reservewährung für die Staaten in Afrika südlich der Sahara verwendet wird. Im Oktober soll The Unit auf dem Brics-Gipfel im russischen Kasan diskutiert werden.“

    Der iranische Botschafter hat das ja auch angedeutet, dass in Kasan diese „Bombe“ einschlagen soll.

    Wissen Sie, was 40% Golddeckung des UNIT-Token bedeutet? Bei diesen gigantischen Handelsströmen brauchen die BRICS+ dafür noch sehr viele Tonnen, oder Gold muß in Kürze noch viel teurer werden. Die BRICS+ hauen mir damit meine schöne 8%-Expokurve doch nicht ganz kaputt, oder? ;-)

    Man müsste mal in Erfahrung bringen, wie hoch die zwischenstaalichen Handelsvolumnia sind, um abzuschätzen, wieviele Tonnen man für diese 40% Golddeckung benötigt, bzw. welcher Preis für die derzeitigen BRICS+ Goldbestände plausibel wäre.
    Das wäre mal eine spannende Aufgabe für die nächsten Goldreports.

    • @Commander
      So um 2010 wurde mal ein US Finanzexperte gefragt, ob man nicht den Dollar mit Gold decken könnte.
      Er sagte wörtlich, das wäre vollkommen unrealistisch, denn bei dem mit Dollars abgewickelten Handelsvolumen müsste der Goldpreis bei etwa 40.000 Dollar stehen und das wäre irreal.
      Das war 2010 und damals war mir schon nicht klar, warum das unmöglich sein sollte. Der Bitcoin steht bei 68.000 Dollar und es juckt ja auch keinen.
      Insofern wäre ein Goldpreis von mittlerweile 70.000 Dollar die Unze durchaus realistisch. Warum auch nicht.

    • Commander:
      Theoretisch könnte man eine Golddeckung viel einfacher und mit weitaus weniger Aufwand etablieren. Wenn die BRICS-Staaten sich auf eine Verrechnungseinheit wie den ECU einigen würden, könnten sie damit die innergemeinschaftlichen Warenströme, Transaktionen usw. abwickeln. Diese Verrechnungswährung müsste man mit Gold decken. Wenn beispielsweise das erforderliche Quantum an physischen Gold zentral eingelagert würde, könnte man per Abtretung hin und her handeln, ohne dass das Gold bewegt werden müsste. Die einzelnen BRICS-Staaten könnten ihre nationalen Währungen behalten, ohne das Risiko einer Gemeinschaftswährung wie dem Euro in Kauf nehmen zu müssen. Und dem Dollar könnte man auf diese Weise den finalen Tritt verpassen. Wenn man jetzt soviel Gold wie möglich im Westen aufkaufen, um es dergestalt zu verwenden, würde man schließlich für einen sehr wahrscheinlich hohen Anstieg des Goldpreises sorgen. Damit wäre man zudem ein weiteres Mal auf der Überholspur, denn das hinterlegte Gold wäre mehr wert und die Verrechnungswährung würde an Werthaltigkeit zulegen.

      • @RACEW: Sehr richtig, mein Lieber. Dieses Gold-Vault der BRICS+ dürfte in Singapur sein, sagt das Jüngste Gerücht. Ich halte aber auch die arabische Schweiz, die VAE, als möglich.

        Am Anfang dürften Russland, China, die VAE (die wollten schon 2009 den Gold-Dinar einführen) und Singapur als erste Staaten mit dem UNIT-Token beginnen, vielleicht auch nur Russland und China zusammen in der ersten Testphase.

        Künftig sind die hiesigen Tagsstatements zu den westlichen Golddaten weniger rellevant, weil die Preise dann an der Börse in Moskau und Shanghai gemacht werden. Darauf sollte sich auch der Goldreporter einstellen- mehr Infos aus Asien sind hier nötig. Wieso hat man diese Infos noch nicht hier publiziert und recherchiert? Es besteht Nachholebedarf!

        Übrigens, das involvierte Think-Tank IRIAS (International Research Institute for Advanced Systems) wurde 1976 von den Ostblockländern gegründet, u.a. der DDR:
        http://mniipu.org/en/history-of-creation/

        Alexey Subbotin, Gründer von Arkhangelsk Capital Management, hat auch seinen BWL-Abschluss an der ostdt. FH Anhalt Bernburg. Interessant , nicht wahr?
        https://www.facebook.com/subbotin.plus/

        Mal sehen, ob das alles so stimmt, weil so richtig fündig nach ausländ. Quellen bin ich noch nicht geworden. Aber irgendwoher muss die „Berliner Zeitung“ das ja haben.

      • und keiner würde mehr was von der Goldwährung hergeben wollen, weil zu wertvoll. Der Handel würde zum erliegen kommen. Und deswegdn bleibt das auch nur ein feuchter Traum der Goldbugs.

        Mehr Realismus bitte!

        • Klasse Comment. Lädt ein zum Kontern. Also:

          Tulpen, ja Tulpen. Wertvoller als Gold, Silber und Pfeffer. Jeder wollte sie, Für sie bekam man alles, auch Häuser. Es entstand ein sehr reger Handel. Er kam gerade nicht zum erliegen sonder blühte auf- in Holland des 17.Jh.

          Was wertvoll ist , will jeder. „Am Golde hängt, zum Golde drängt doch alles“, wusste schon der alte Geheimrat J.W.v.G.

          180 Jahre Goldstandard in den USA. Gab es da keinen regen Handel? Im glatten Gegenteil. Es war die Blütezeit der Staaten, wie Steve Forbes letztlich in seinem Blatt eindrucksvoll belegte. Gleiches gilt für die goldene deutsche Kaiserzeit. Schauen Sie sich nur die Gebäudearchitektur dieser Jahre an, nur die Gebäude! Finden Sie vergleichbares im Fiat-Money-System ? Eben!

          Alles kehrt zu seinem Ursprung zurück- Papiergeld zu Null, Geld zu Gold. Wie schon immer in der History, nur mit neuen Menschen- Uns diesmal! Alles Tatsachen, Realismus also!

        • Homo…
          Wenn dem so wäre, dann müsste der Handel dort besonders florieren, wo man mit hochinflationären Währungen zahlt. Das macht ja auch Sinn, denn wer nimmt für seine Waren nicht gerne wertloses Papier?
          Was jetzt noch fehlt, wären die Argumente, dass Gold keine Zinsen bringt und dass man es nicht essen kann.

          • es gibt sowas wie die goldene Mitte. Falls ich mit Gold mehr Wertsteigerung erwarten kann, als mit meinen Geschäften, werde ich aber sicher keinen Handel betreiben in dem ich dieses Gold abgeben muss.

        • @Homo Ererctus
          Keiner muß bei einer goldgedeckten Währung mit Gold Handel treiben. Im Deutschen Reich vor 1914 entsprachen 20 Papiermark einer Goldmünze von 7 Gramm (Golddeckung). Ab 1891 war das in D der Höhepunkt der Industriellen Revolution mit einer goldgedeckter Währung. Der Handel florierte ( Made in Germany). Sie haben wirklich keine Ahnung über diese Periode.

          • @goldhase oh je, war ja klar das man hier nicht gegen argumentieren darf, ist halt ein Bubble/Blasenforum. Nur so viel:Wenn die Währung mit Gold gedeckt ist und ich diese Währung eintausche, dann tausche ich effektiv das Gold ein das diese Währung deckt. Der Rest des Kommentars ist Dunning-Kruger.

  3. Bitte leistet alle schon im voraus euren Beitrag für die naechste waerungsreform und haut richtig Geld raus für anleihen, Aktien und auch für Edelmetall in Papierformat, wir werden es euch danken.

    • @Wolfgang Eikmeier
      Was mich betrifft, ich habe seit 2010 keine Aktien oder sonstige Investments mehr in Papier.
      Das einzige Papier sind Euro, Dollar und ein paar Franken Scheine und das Girokonto.

  4. @Commander
    Habe mir die Webseite von Irias besucht, interessant was man alles hier in Forum erfährt. So eine Teil Golddeckung von 40% oder eben bißchen weniger, wird den aktuellen Goldpreis weit nach oben katapultieren.
    Ob man nun die Goldunze zu 800,00$, 1000,00$, 1800,00$, oder was auch immer gekauft hat spielt dann auch keine große Rolle mehr. Wenn der Goldpreis über 50000,00$ die Unze notiert, denke mir ist keiner hier in Forum der was dagegen hätte.
    Maruti hätte wohl dann den Vogel abgeschossen, 100 Kg Gold zu 50000,00$ die Unze! Da kann man für die Kohle Menge Land kaufen und auf gross Landbesitzer machen.
    Ob nun Krieg oder nicht, Währungsreform oder nicht, die Menschen müssen was zu beißen haben!

    • @Big Driver
      Wozu den Landbesitzer herauskehren ?
      Eine Lehre, welche ich gemacht habe, heisst,
      je mehr man öffentlich sichtbaren Besitz hat, desto grösser sind die Probleme. Die wachsen exponential dazu.
      Es reicht, wenn man seinen Hintern nur in einen Stuhl setzt.
      Das war und ist niemals ein Grund für meine Goldsammel Leidenschaft gewesen. Gold, das wird dem Menschen zu seinen Lebzeiten auf Erden nur geliehen, wie alles andere auch.
      Jedoch, es beruhigt die Nerven in diesen und anderen Zeiten und Ruhe, das ist es, was ich wollte und will.

      • @Maruti
        Ich stimme voll zu:
        Ruhe, Gelassenheit und Selbstbestimmtheit – dafür lohnt es sich zu leben und sicher auch für seine Familie und seine Freunde …
        Nicht zuletzt wegen der sehr individuellen und anregenden Diskussionen von Ihnen (Maruti), Meister Eder, Fritzthecat (ich muss immer wieder lächeln) und den zahlreichen anderen wurde ich ebenfalls schrittweise zum leidenschaftlichen Edelmetall-Beobachter. Mit der Satire holpert es noch ein wenig, zumal die Realsatire insbesondere im „Berliner Zentrum der Realsatire“ tatsächlich kaum noch zu toppen ist.

  5. @Maruti
    Langsam müssen Sie mich besser kennen, es war ironisch gemeint:) Aber trotzdem ist meinen Text ein funken Wahrheit dabei. Ob nun friedliche Zeiten, oder in Kriegszeiten, ob nun nach einer Harten Währungsreform, die Menschen müssen was essen. Ohne sauberes Wasser und was zum beißen ist niemandes überleben gesichert.
    Genau aus solchen Gründen investiere ich in Energie (-Öl , -Gas, -Uran) Unternehmen. Exxonmobil? Chevron? Cameco? usw. Genauso in Grund Nahrungsproduzenten (-Mehl, -Speiseöle) Archer Daniels Midland? Bunge International? usw. Es ist auch wahr das man Gold nicht essen kann, wie denn auch? ABER Gold wird umso mehr seine Macht zum Vorschein bringen, umso mehr vieles den Bach runtergeht.
    Da muss ich Homo Erectus teilweise recht geben, es gibt irgendwo eine goldene Mitte. Aber Gold vollständig zu vernachlässigen könnte sich irgendwann in der Zukunft als teuren Fehler erweisen.

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